Gemeinde Veitshöchheim bereitete 44 Gästen aus der sächsischen Partnerstadt Geithain an drei Tagen eine erlebnisreiche Bürgerreise
"Die gemeinsame Tradition, Kultur und Geschichte ist Anlass und Verpflichtung, für die Zukunft unserer Kommunen in Frieden und Freiheit die Partnerschaft zum Wohle unserer Orte mit Leben zu erfüllen." So steht es in der Partnerschaftsurkunde, welche am 3. Oktober 1990 gleichzeitig mit Inkrafttreten der Wiedervereinigung, in Geithain unterzeichnet wurde. Seitdem entwickelte sich ein offener, ernsthafter und oft leidenschaftlicher Erfahrungsaustausch zwischen Ost und West, zwischen Geithain und Veitshöchheim.
Bei den regelmäßigen Bürgerreisen wurde über die Jahre ein vielfältiges Netz von Beziehungen von Vereinen und persönlichen Kontakten geknüpft, seit 2003 durch die Partnerschaftsbeauftragten Oswald Bamberger auf Veitshöchheimer Seite und Gabriele Sporbert auf Geithainer Seite.
So hatte nun für dieses Jahr die Stadt Geithain ihre Bewohner zu einer Bürgerreise nach Veitshöchheim eingeladen, war vom 10. bis 12. Mai eine 44köpfige Delegation aus der sächsischen Partnergemeinde mit ihrem 2. Bürgermeister Ludbert Schmuck und der 3. Bürgermeisterin und Partnerschaftsbeauftragten Gabriele Sporbert hier zu Gast. Im nächsten Jahr soll dann das 30jährige Jubiläum der Partnerschaft groß in Geithain gefeiert werden, wofür Schmuck eine Einladung aussprach.
Oswald Bamberger hatte für dieses Jahr ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, bevor die Gäste am Sonntagmittag nach einem Empfang im Rathaus und einem Erinnerungsfoto auf der Schlossgartentreppe wieder die Heimreise antraten.
Für alle Geithainer, die das erste Mal hier waren, stellte Bürgermeister Jürgen Götz in wenigen Worten die sehr gut aufgestellte Infrastruktur Veitshöchheims vor. Sein Dank galt dann vor allem den Partnerschaftsbeauftragten Oswald Bamberger links und Gabriele Sporbert rechts (neben Geithains 2. Bürgermeister Ludbert Schmuck), denen es gelinge, immer wieder Menschen aus beiden Kommunen zusammen zu bringen, Projekte anzuschieben und bereits zur Tradition gewordene Veranstaltungen wie die gegenseitigen Weihnachtsmarktbesuche weiter auszubauen. So stellte zuletzt im Herbst 2018 die Geithainer Künstlerin Simone Klug ihre Arbeiten unter dem Titel „Zwischen Farbe und Spannung“ hier im Rathaus aus. Und aktuell ist ab 26. Mai aus Veitshöchheim die Künstlerin Ulrike Zimmermann mit ihren Zeichnungen aus ihren Skizzenbüchern in der Geithainer Stadtbibliothek zu sehen..
Freundschaftliche Verbindungen bestehen auch zu den Kirchengemeinden beider Ortschaften, der Sing- und Musikschule und die Musikvereine, der Förderverein der Marienkirche Geithain, Vereine wie die Karnevals- und Schützenvereine, der Kleingärtnerverein und der Eigenheimerbund, die Feuerwehren, die Büchereien und die Schulen.
Beim Weihnachtsmarkt am ersten Adventswochenende in Geithain waren auch wie in den Vorjahren wieder die fleißigen Glühweinverkäufer aus Veitshöchheim dabei, so Partnerschaftsbeauftragter Oswald Bamberger, Martin Markert vom Bürgerbüro, Werner Röhm und Roland Wegner.
Trotz des regnerischen Wetters war laut Bamberger die Resonanz wieder sehr gut. Er freute sich deshalb beim Empfang im Rathaus symbolisch den Reinerlös von 2.500 Euro zugunsten der Vereins- und Jugendarbeit der Stadt Geithain übergeben zu können. In all den Jahren seien so bei Erlösen jährlich zwischen 1.800 und 3.500 Euro, insgesamt fast 40.000 Euro zusammen gekommen. Neben der Jugendarbeit wurden 6.000 Euro für die Orgel der St. Nikolai-Kirche gespendet.
Auf dem Foto von l..n.r. vorne Oswald Bamberger, Gabriele Sporbert, Jürgen Götz, hinten Roland Wegner, Martin Markert, Ludbert Schmuck, Werner Röhm und 2. Bgm. Winfried Knötgen.
Sie stoßen auf die erfolgreiche Fortsetzung der Partnerschaft zwischen beiden Kommunen an.
Wie die Partnerschaftsbeauftragte und 3. Bürgermeisterin Sporbert sagte, habe die Stadt Geithain vor, die bisher von freien Trägern betriebene Kinder - und Jugendarbeit künftig selber in die Hand zu nehmen. Bürgermeister Götz sicherte die Unterstützung durch die gemeindliche Jugendpflege zu.
Am Freitagabend hatte Bamberger in seiner Funktion als Eigenheimer-Vorsitzender die Geithainer Delegation zum deftigen Fränkischen Abend mit Wirtshaussingen zum 70jährigen Eigenheimer/Siedler-Jubiläum in den Mainfrankensälen eingeladen.
Am Samstagvormittag ging es dann für die im Hotel "Weißes Lamm" untergebrachten Gäste mit dem Schiff nach Würzburg.
Ein Erlebnis war dann am Samstagabend für die Gäste aus Sachsen sicherlich die Weinprobe im historischen Zehntkeller der LWG mit Brotzeitteller.
Nach dem Genuss eines feinperlenden Secco mit feinen Fruchtaromen zum Empfang servierte Reinhold Pröstler, der Seniorchef des Weinhauses Pröstler in Himmelstadt sechs Weine zum Verkosten, so aus seinem 1,5 Hektar großen Weinberg der Lage Himmelstadter Kelter die Kabinettweine Müller-Thurgau, Cuveé weiß (Mischung aus Weißburgunder, Silvaner und Müller-Thürgau), Silvaner und Weißburgunder und vom letzten eine Spätlese sowie zum Schluss einen im Holzfass gereiften, sehr bekömmlichen Rotwein Acolon (Kreuzung Spätburgunder und Domina) mit den Aromen von Früchten.