Erlebnisreicher Tagesausflug der Veitshöchheimer Eigenheimer nach Regensburg und Kloster Weltenburg
Der Eigenheimerbund Veitshöchheim ist mit über 800 Mitgliedern der zweitgrößte Verein im Ort. Neben einer Mischung von Informationen und Fachvorträgen für alle Haus- und Gartenbesitzer ist dem Verein die Pflege des Gemeinschaftslebens ein besonderes Anliegen. Dazu zählen auch informative und gesellige Ausflugsfahrten. Am Donnerstag führte eine von Herbert Götz und Eberhard Riermaier wieder vortrefflich organisierte Busfahrt des Eigenheimerbundes nach Regensburg mit Stadtführung und von dort weiter bis Kehlheim, wo es mit dem Schiff auf der Donau vorbei an der Befreiungshalle (im Hintergrund) und dem Donaudurchbruch zum Kloster Weltenburg mit Asamkirche mit Schlusshock in der ältesten Klosterbrauerei der Welt ging und Rückfahrt über das Altmühltal.
Den Vormittag brachte die Gruppe in der UNESCO-Weltkulturerbestatt Regensburg, die zu den Top 100 der beliebtesten Sehenswürdigkeiten Deutschlands zählt. Die Führerin verstand es hervorragend, beim 90minütigen Rundgang durch die Altstadt, die Wahrzeichen der auf eine 2000jährige Geschichte zurückblickende Stadt und die Vielzahl der Zeugnisse längst vergangener Tage, angereichert mit vielen humorvollen Begebenheiten, voller Begeisterung rüberzubringen. Gegründet um 90 n.Chr. als römisches Kohorten-Kastell, diente es im Mittelalter als Herzogresidenz und Sitz des immerwährenden Reichstags.
Die Führung begann an der Steinernen Brücke, einem Wunder mittelalterlicher Ingenieurskunst, das zum Vorbild der berühmten Prager Karlsbrücke wurde, neben dem gotischen Regensburger Dom St. Peter (im Hintergrund zu sehen) das bedeutendste Wahrzeichen der Stadt, vermutlich von 1135 – 1146 erbaut. Nahezu 800 Jahre lang, bis 1935, blieb sie die einzige Brücke, die in Regensburg und im weiten Umkreis als zuverlässiger Donauübergang diente.
In steinernen Rundbögen überspannt das Bauwerk, auf sechszehn Fundamentfüßen stehend, auf ca. 300 Meter den Fluss. .
Den Scheitel der Brücke ziert das „Bruckmandl“ (links). Als Eingang zur Stadt war die Brücke ursprünglich von drei Türmen bewacht. Heute steht nur noch der Brückturm.
Die „Porta Praetoria“ bildete zu Zeiten der Römer als „Ausfalltor“ das Nordportal des römischen Legionärslagers „Castra Regina“ und lässt sich daher auf ein Alter von knapp 2000 Jahren schätzen.
Damit ist die „Porta Praetoria“ zusammen mit der zeitgleich errichteten „Porta Nigra“, dem nördlichen Stadttor von Trier, die einzige erhaltene römische Toranlage nördlich der Alpen.
Die „Porta Praetoria“ wurde bei den mittelalterlichen Baumaßnahmen teilweise in den Gebäudekomplex des Bischofshofs integriert und blieb auf diese Weise für die Nachwelt erhalten.
Der Regensburger Dom St. Peter zählt zu den bedeutendsten Leistungen der Gotik in Bayern. Er ist die einzige gotische Kathedrale Bayerns.
Eindrucksvoll sind die farbenprächtigen Glasfenster aus dem 13./14. Jahrhundert.
Eine Unmenge detailvoller Figuren an der Außenfassade.
Das Alte Rathaus aus dem 13. Jahrhundert am zentralen Markt nimmt den ersten Platz unter den Profanbauten in Regensburg ein, bestehend aus Rathausturm und anschließendem Palais, sowie dem gotischen Reichssaalbau und dem Barock-Rathaus. Im leuchtend gelben Gebäudeteil fanden ab 1594 die vom Kaiser einberufenen Reichsversammlungen statt. Von 1663 bis 1806 tagte dort im ehemaligen Tanzsaal aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts der Immerwährende Reichstag.
Der Goldene Turm in der Altstadt (linkes Foto) ist ein sogenannter Geschlechterturm, der aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts stammt. Die reichen Patrizierfamilien bauten im Mittelalter diese Türme als Statussymbol. Je bedeutender die Familie war, umso höher wurde der Turm erbaut. Der neunstöckige Wohnturm ragt mit seinen 50 Metern weit über die Dächer der Stadt hinaus.
Der beeindruckende Innenhof ist geöffnet.
Die berühmte „Historische Gar- und Wurstküche“ - genannt „Wurstkuchl“ - unweit der Steinernen Brücke direkt am südlichen Donauufer östlich des historischen Salzstadels stammt aus dem 17. Jahrhundert. Keine Frage, dass auch die Veitshöchheimer Reisegruppe zur Mittagszeit die schmackhaften, auf Holzkohle gegrillten Bratwürste aus der hauseigenen Wursterei mit hausgemachtem Sauerkraut und Senf als Beilagen genossen.
Weitere Regensburger Impressionen:
Faszinierend war dann am Nachmittag die Fahrt auf dem Schiff von Kehlheim nach Weltenburg, wo sich die Donau, mit 2.850 Kilometer der zweitlängste Fluss Europas, von ihrer außergewöhnlichsten Seite zeigt.
Hoch über dem Fluß thront Kehlheims Wahrzeichen, die Befreiungshalle, seit mehr als 150 Jahren Gedenkstätte der siegreichen Befreiuungskriegegegen Napoleon, im Auftrag von König Ludwig, I gebaut
Vorbei ging die Fahrt an der ehemaligen Einsiedelei Klösterl auf halber Strecke (schattiger Biergarten mit einzigartiger Felsenkirche).
Die imposanten Felswände des Donaudurchbruchs boten einen unbeschreiblich beeindruckenden Anblick. In mehreren Windungen zieht sich die Donauschlucht durch abwechslungsreiche Kulissen aus steilen, waldgekrönten Felswänden hindurch.
Ein überwältigendes Naturpanorama von seltenem Reiz. Auf dem Schiff konnten alle dieses wildromantische Durchbruchstal auf sich wirken lassen.
Das Benediktiner-Kloster Weltenburg, am Eingang des romantischen Donaudurchbruchs gelegen, wurde von den Wandermönchen Eustasius und Agilus von Luxeuil (Burgund) um das Jahr 600 gegründet und ist somit die älteste klösterliche Niederlassung Bayerns.
Die von den Gebrüdern Asam in den Jahren 1716-1739 unter dem damaligen Abt Maurus Bächl (1713-1743) erbaute und ausgestaltete Abteikirche zählt zu den Spitzenleistungen des europäischen Barocks.
Im Jahre 1803 fiel Weltenburg der Säkularisation zum Opfer und wurde aufgelöst. Es wurde aber schon 1842 durch König Ludwig I. von Bayern als Priorat wiedererrichtet und von Mönchen aus Metten besiedelt. Seit dem Jahre 1913 ist Weltenburg wieder Abtei.
1713 wurden die heutige Oberkirche von Caspar Öttl aus Kelheim gebaut.
Für das leibliche Wohl der jährlich 500.000 Touristen sorgen die Klosterbrauerei und die Klosterschenke. Die Brauerei ist seit 1973 verpachtet.
Der Service war außergewöhnlich schnell, was der Qualität der Speisen, wie man allgemein hören konnte, keinen Abbruch tat.
Fotos (c) Günter Röhm und Dieter Gürz