Gigantisch: Manuela Hensels kostbares Gartenjuwel über den Dächern von Veitshöchheim
Ein Hochhaus ist ein eher ungewöhnlicher Ort für ein üppiges Pflanzenparadies. Und doch hat Manuela Hensel in den letzten zehn Jahren auf ihrer Dachterrasse einen Garten geschaffen, der auf kleinstem Raum größte Vielfalt bietet. Genau wie in einem ebenerdigen Garten bilden auch hier Gehölze und Sträucher Räume, in denen sich die Rosen, Stauden, Sommerblumen, Obst- und Ziersträucher und Gemüsepflanzen zu reizenden Gartenbildern fügen - und das ausschließlich in Kübeln und Töpfen.
Schon vor acht Jahren rückte Manuela Hensel ihr verborgenes Gartenkleinod in den Blickpunkt der Öffentlichkeit, als sie sich beim Veitshöchheimer Wettbewerb "Die schönsten Privatgärten" anmeldete. Schon damals war die Fach-Jury "baff" und fand es phänomal und unbeschreiblich, was Hensel für eine grüne und blühende Oase auf engstem Raum vor ihrer Penthousewohnung gezaubert hat. "Ein Juwel auf dem Dach! im sechsten Stock eines Wohnblocks neben dem Ulsamer-Markt, ein üppig blühendes und vielfältiges Pflanzenparadies" so urteilte die Jury am 18.6.2009 und erkannte dem Dachgarten beim Wettbewerb im Rahmen der mit der Goldmedaille dekorierten Teilnahme von Veitshöchheim an "Entente Florale Deutschland 2009" den dritten Preis bei den Gartenhöfen zu. Diese damals vom Autor gemachten Bilder sprachen für sich und bedurften keiner weiteren Erläuterung.
Zum Verschönerungsverein hat seitdem die seit 1994 selbständige Werbefachfrau einen besonderen Bezug, hat doch die Webdesignerin für den Verein erst kürzlich eine ansprechende Homepage kreiert. Dem Verschönerungsvereinsvorsitzenden Burkard Löffler war es nun ein besonderes Anliegen, Hensels verborgenes Gartenparadies auch seiner Blumenschmuck-Wettbewerbs-Jury zu offenbaren. Wie schon vor acht Jahren die LWG-Landespfleger waren nun von der LWG auch der pensionierte-Schulleiter Wolfgang Klopsch und Zierpflanzenversuchsingenieur Hubert Hanke ebenso wie Gärtnermeister Rainer Funk vom Markushof (v.l.n.r.) überwältigt von der grünen Dachterrasse, auf der jeder der 125 Quadratzentimeter phantasievoll genutzt ist.
Im Unterschied vor acht Jahren ist Hensels Gartenform der anderen Art von einem Naturgarten auf dem Dach (Urban Gardening) seitdem gewaltig zugewachsen. Wie Manuela Hensel den fachkundigen Besuchern erläuterte, sei sie anfangs noch ziemlich naiv gewesen, denn hier auf dem Dach habe sie sehr mit den Elementen wie Wind, Regen und lange Trockenzeiten zu kämpfen. So habe sie in all den Jahren testen können, welche Pflanzen auf Dachterrassen gedeihen. Von Vorteil seien die Pflanzkübel, die sie hin- und herschieben und so immer wieder den Garten neugestalten könne. Auch habe sie schon verschiedene Baumvarianten ausprobiert.
Das wissen auch Wespen, die seltene Holzbiene, Hummeln, Junikäfer und viele andere Insekten zu schätzen, die sich hier von Hensel in einer Ecke geschaffenen Insektenhotels oder im Kompost der Pflanzenschnittreste genauso wohl fühlen wie die Gartenbesitzerin und ihre Gäste. Sogar die Enten würden hier brüten. Kleine Teiche laden Vögel und Insekten zum Verweilen ein.
In Zeiten des Klimawandels ist es für Manuela Hensel spannend und eine Herausforderung sich mit einem Dachgarten auf zunehmende Stürme und lange Trockenphasen einzulassen und ein gärtnerisches Kleinod in luftiger Höhe zu erhalten. Sie nehme nun zusehends Pflanzen, die für Trockengärten geeignet sind und dünge nur mit Kompost.
So konnten die Besucher feststellen, dass viel in der vollen Sonne wächst, die den ganzen Tag über die Dachterrasse bestrahlt, so wie im Bild auch diese alte Sorte mit blauen Tomaten, auch Königin der Nacht genannt, der wie alle anderen hier wachsenden Pflanzen der Wind und der Regen nichts ausmache.
Bei den Kräutern probierte die leidenschaftliche Gartenliebhaberin verschiedene Varianten, bis sich als beste Lösung erwies, sie in separaten Töpfen in die Pflanzbeete einzusenken, da sie sich dann nicht gegenseitig bekämpfen und sie unterschiedlich gegossen werden können.
Das Problem der Trockenheit geht Hensel an, in dem bei den einzelnen Pflanzen durch Bodendecker möglichst wenig Erde zu sehen ist, was auch Wasser einspare.
Das größte Problem im Klimawandel ist nach Hensels Feststellungen der Wind, also die zunehmenden Stürme. Da wo heute der Eisenholzbaum steht, stand, wie auf dem zweiten Foto aus dem Jahr 2009 zu sehen, viele Jahre eine wunderschöne riesige Kiefer. Eines Tages habe dann der Wind die Kiefer samt Kübel quer über die Terrasse gelegt. Seitdem hole sie die Bäume etwas runter und binde vieles fest, so auch die Stockrosen und die Sonnenblumen.
Verschiedene von Waldreben und Kletterrosen umrahmte Sitzplätze sorgen für den Blick aus unterschiedlichen Perspektiven auf Gräser, die sich im Wind wiegen, auf alte und neue Kräuter, die in der Sonne duften, und auf all die liebevollen Details, die den Garten zu jeder Jahreszeit schmücken. Als Zugabe gibt es einen unvergleichlichen Blick von oben auf den berühmten Veitshöchheimer Rokokogarten und am Abend wie die Sonne an der Hügelkette über Margetshöchheim untergeht.
Auf Manuela Hensel's Gartenparadies auf engstem Raum wurde 2013 auch der in Nürnberg ansässige Tourismusverband Franken aufmerksam und nahm es in die Unter-Kategorie "Private Gartenparadiese" von Frankens Parks & Gärten als sehenswertes Objekt auf.
Wenn man vor dem Haus Stifterstraße 14 steht und nach oben blickt, kann man kaum glauben, welch idyllisches Gartenparadies dort Manuela Hensel in den letzten zehn Jahren geschaffen hat.
Auch Würzburg Radio - Michael Lightbeer - war bei der Besichtigung mit von der Partie und erstellte dabei dieses Video