Selina Werner aus Stammheim wurde heute in den Veitshöchheimer Mainfrankensälen zur 62. Fränkischen Weinkönigin gekrönt
Die scheidende Fränkische Weinkönigin Christina Schneider setzt ihrer Nachfolgerin Silena Werner aus Stammheim die Krone auf.
Die neue Weinkönigin präsentiert nun ein Jahr lang den Fränkischen Weinbau mit seiner Anbaufläche von 6.237 Hektar, eingeteilt in 24 Großlagen und 223 Einzellagen und seinen 2.916 Weinbaubetrieben. In keinem der 13 deutschen Anbaugebiete ist die Wertschätzung der Weinkönigin höher als hier und nirgends hat eine Weinkönigin so viele Termine wie in Franken.
Auch die 62. Fränkische Weinkönigin darf sich so auf eine erlebnisreiche Amtszeit freuen. Mit mehreren Dienstwagen aus dem BWM-Autohaus Rhein und Outfits vom Miltenberger Outlet Center wird sie in Franken und darüber hinaus für den Frankenwein unterwegs sein. In der Regel führt sie ihr Amt bis nach Asien. Insgesamt umfasst der Terminkalender der Fränkischen Weinkönigin rund 400 Termine.
Bereits am 13. März hat sie den ersten Termin bei einer Baumpflanzung in Ramsthal, tags darauf die offizielle Autoübergabe und die Jahreshauptversammlung der Gästeführer Weinerlebnis Franken in Veitshöchheim. Am 20. März steht der Antrittsbesuch bei Staatsminister Helmut Brunner in München an und am 31. März ist sie erneut in Veitshöchheim zur Eröffnungsfeier der LWG-Ausstellung "Veitshöchheimer Dreiklang".
Die Siegerin gleich im ersten Wahlgang kann es nicht fassen, die unterlegenen Mitbewerberinnen Alisa Hofmann aus Sulzfeld und Miriam Kirch aus Fahr sind vor Enttäuschung den Tränen nah.
Die „Fastnacht in Franken“ hat Veitshöchheim bundesweit bekannt gemacht. Heute ging in den Mainfrankensälen erneut ein imposantes überregional medienwirksames Schauspiel über die Bühne: Die Wahl der 62. Fränkischen Weinkönigin.
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heute Nachmittag in den Veitshöchheimer Mainfrankensälen - umgekehrte Chronologie
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Das erste Interview mit der neuen Weinköniging durch Moderator Axel Robert Müller. Während ihre beiden Mitbewerberinnen studieren (Alisa Hofmann Jura - Miriam Kirch Humanmedizin) und aus einer Winzerfamilie kommen, ist die 20-jährige Silena Werner als Groß- und Außenhandelskauffrau bei der BayWa AG tätig. In ihrer Freizeit spielt sie gerne Korbball, tanzt und liest gerne und besucht Konzerte. Sie ist keine Einheimische und hat keine Winzertradition. Deshalb ist es um so erstaunlicher, dass sie Weinprinzessin in Stammheim wurde welches Wissen sie sich über den Fränkischen Weinbau aneignen konnte.
Der fränkische Weinbaupräsident Artur Steinmann freute sich sichtlich, als er die Entscheidung verkündete.
Der Kolitzheimer Bürgermeister Horst Herbert zählte zu den erste Gratulanten - Stammheim ist Ortsteil der Gemeinde Kolitzheim im südlichen Landkreis Schweinfurt mit 867 Einwohnern - Keine Frage, dass heute in der Heimat der neuen Weinkönigin groß gefeiert wird.
Breiten Raum nahm die Verabschiedung von Christina Schneider aus Nordheim ein. Mit einer eindrucksvollen Präsentation blickte sie auf die Stationen ihrer Regentschaft zurück. Das Amt sei zwar mit weit über 414 Terminen, davon 63 Weinfeste anstrengend gewesen, habe aber auch viel Spaß gemacht. Schneider: "Es war ein Jahr voller Emotionen, interessanter Begegnungen und tief greifender Gespräche." Besondere Erlebnisse waren für sie ihre Auslandsreisen nach Polen, China und Japan und die Einweihung zahlreicher magischer Orte des Frankenweins. Die Kombination von Sushi und Frankenwein findet sie einfach fantastisch. Das Publikum verabschiedete sie mit stehendem Applaus.
Nach einjähriger Amtszeit gab dann die Nordheimerin ihre Krone als 61. Fränkische Weinkönigin mit einem Küßchen zurück.
Der Weinbaupräsident sagte, sie sei ein Glücksgriff für den Verband gewesen und versüßte ihr den Abschied mit Blumen und einem Minikrönchen zur Erinnerung an das für sie so erlebnisreiche und unvergessliche Jahr. Ihr Abschied ist ohnehin nur ein halber, denn die 22-Jährige ist noch bis September Deutsche Weinprinzessin.
Moderiert wurde die Wahl von der früheren Deutschen Weinkönigin Nicole Then-Plannasch aus Sommerach und BR-Reporter Axel-Robert Müller, im Bild im Interview mit Weinbaupräsident Artur Steinmann.
Selina Werner konnte bei der persönlichen Vorstellung und den Fachfragen gleich im ersten Wahlgang der TED-Abstimmung die Mehrheit der gut 120 Juroren aus Politik, Gesellschaft, Weinwirtschaft, Gastronomie und Medien, darunter auch Landtagspräsidentin Barbara Stamm, Staatssekretär Gerhard Eck, Polizeipräsident Gerhard Kallert, Brigadegeneral Michael Podzus, Hubert Aiwanger von den Freien Wählern, Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer und Frankens Fastnachtspräsident Bernhard Schlereth für sich gewinnen.
Die Kandidatinnen stellten sich bei der Wahl zur Weinkönigin mit drei ganz unterschiedlichen Weinen vor, die alle 700 Gäste im Saal kosten konnten: Mirjam Kirch aus Fahr hatt einen 2015er Silvaner Spätlese trocken vom eigenen Weingut im Gepäck, Alisa Hofmann aus Sulzfeld am Main bevorzugte einen 2016er Sulzfelder Cyriakusberg Riesling Kabinett trocken vom Weingut Streng und die neue Weinkönigin Silena Werner aus Stammheim ließ einen 2015er Weißer Burgunder Spätlese trocken vom Bocksbeutelweingut Scheller kosten.
Zunächst befragten die Moderatoren die drei Kandidatinnen zehn Minuten lang nach persönlichen Vorlieben. Dabei hatten sich auch ein eigenes Selfie zu interpretieren: Alisa Hofmann zu Wein, Weib und Gesang, Silena Werner eine Zahnbürste für den Weinstein und Miriam Kirch eine Schatzkiste mit Weinstein.
Dann hatte eine jede in Abwesenheit der anderen drei Standardfragen zu beantworten: Wodurch sich Franken von den anderen Weinregionen abgrenze, warum der Silvaner für Franken so wichtig sei und worin die 20-jährige Erfolgsgeschichte der Gästeführer „Weinerlebnis Franken“ begründet liege.
Gemeinsam waren dann alle Drei auf der Bühne, wobei in drei Runden eine jede eine zugeloste Frage aus dem Publikum zu beantworten hatte. Hier ging es etwa um die Vermarktung des Frankenweins in den sozialen Medien. Innenstaats-Staatssekretär frage gar, welche Rebsorte so charakterstark ist, dass sie sogar Donald Trump überzeugen würde. Miriam Kirch hatte sofort die Antwort parat: „Unser Silvaner würde sogar einen Donald Trump auf den Boden zurückholen.“
Zu Beginn holten die Moderatoren zusammen mit Weinbaupräsident Artur Steinmann Landtagspräsidentin Barbara Stamm, Veitshöchheims Bürgermeister Jürgen Götz und Brigitte Fleder auf die Bühne. Die Landtagspräsidentin war sehr angetan, von der tollen Atmosphäre der Mainfrankensäle, die mit ihrer großen Bühne und all ihrer modernen Technik professionelle Rahmenbedingungen für die Wahl garantierte. Stamm sagte, wenn sie den großartigen Nachwuchs der Winzer und ihre Wertschätzung für ihre fränkische Heimat sehe, dann brauche es uns nicht bange um unsere Zukunft zu werden.
Voller Stolz berichtete das Veitshöchheimer Ortsoberhaupt Jürgen Götz, dass 50 Jahre nachdem mit Brigitte Fleder, geborene Wolf 1967 das erste und einzige Mal eine Veitshöchheimerin Fränkische Weinkönigin wurde, heuer die Wahl zur Fränkischen Weinkönigin in den Mainfrankensälen stattfand. Fleder erzählte von ihrer Wahl im Jahr 1967, die noch völlig ohne Livestream und Internet auskam. Sie wurde ein Jahr später zur Deutschen Weinkönigin gekrönt. Für den Bürgermesiter ist dies ein gutes Omen für die neue Fränkische Weinkönigin Silena Werner.
Hintergrund zur Fränkischen Weinkönigin
Junge Frauen aus fränkischen Weindörfern, aus Winzerfamilien sowie aktuelle und ehemalige Weinprinzessinnen oder junge Frauen mit abgeschlossener fachbezogener Berufsausbildung (etwa als Winzerin oder Weintechnologin) können sich um das Amt der Fränkischen Weinkönigin bewerben. Die Bewerberinnen für dieses repräsentative Amt müssen mindestens 18 Jahre alt und unverheiratet sein, sowie eine Fahrerlaubnis haben. Darüber hinaus sollte die Bewerberin natürlich etwas von Wein und Weinkultur verstehen.