Veitshöchheim auf dem Weg zur Fairtrade-Gemeinde - Info-Veranstaltung der Grünen mit Uwe Kekeritz
Fairness fängt bei uns an
Am 26. Oktober 2016 folgte Uwe Kekeritz, MdB und Obmann im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, der Einladung des Ortsverbands von Bündnis 90 / Die Grünen Veitshöchheim, um im Rathaus-Saal über Fair-Trade-Towns und Fairen Handel zu diskutieren. Zu Gast war auch der zweite Bürgermeister von Veitshöchheim, Winfried Knötgen, UWG. Wie aus der Pressemitteilung des Ortsverbands hervorgeht, sicherte auch Knötgem dem Projekt „Fair Trade Veitshöchheim" seine Unterstützung zu.
In seinem Vortrag sagte Uwe Kekeritz: „Eigentlich ist Entwicklungshilfe der falsche Weg, was die Menschen in verarmten Ländern wirklich brauchen, sind Faire Handelsbeziehungen. Daher sind Fair Trade-Kommunen der bessere Weg zu tatsächlicher Hilfe. Die Initiative wurde in Großbritannien gestartet und verspricht nicht nur bessere Konditionen. Es bedeutet auch, dass Schulpflicht eingeführt wird, dass Kinderarbeit verboten wird. Die Bauern werden geschult, wie sie nachhaltig und ökologisch wirtschaften können.“
Auf die Frage, ob die Entwicklung, dass es heute in jedem Supermarkt und Discounter Fair Trade Produkte gibt, richtig ist, antwortete Uwe Kekeritz: „Ja, es ist eine gute Entwicklung, denn es geht darum, die Produkte zu vertreiben und auf diesem Weg ist deren Reichweite viel größer. Die großen Umsätze werden nicht in den Eine Welt Läden generiert, sondern in den Supermärkten. Vor zehn Jahren hat jeder Bundesbürger im Schnitt fünf Euro für fair gehandelte Produkte ausgegeben, in 2016 sind es zwölf Euro Von Fair Trade profitieren heute zwei Millionen Familien weltweit. Geht man davon aus, dass eine Familie sechs Personen umfasst, erreicht der faire Handel zwölf Millionen Menschen. “
Eva Pumpurs, Kreisrätin, führte aus: „Im Juni 2014 haben wir im Kreistag beschlossen, dass der Landkreis Würzburg Fair Trade Landkreis werden soll. Bis zur Auslobungsfeier im Februar ist viel passiert – insgesamt 100 Organisationen bieten FairTrade Produkte an. Die Schwelle, Fair Trade-Gemeinde zu werden, ist relativ niedrig. Aber es lohnt sich: Fair Trade-Gemeinde zu sein, heißt, dass die Beschaffung der Gemeinde den Kriterien von Fair Trade entsprechen muss, die lokale Wirtschaft fördert Fair Trade, Schülerinnen und Schüler befassen sich mit dem Thema und durch Öffentlichkeitsarbeit wird ein Bewusstsein für Fair Trade geschaffen.“
Uwe Kekeritz ergänzte: „Vor allem das Einkaufsverhalten der Gemeinden fällt ins Gewicht: Bei einem Beschaffungsetat von 200 Mrd. Euro pro Jahr haben die Kommunen in der BRD einen großen Einfluss. Aktuell wird ein Sechstel dieses Etats für faire Produkte ausgegeben.“