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Der ehemalige Veitshöchheimer Hauptschulrektor und langjährige Gemeinderat Erwin Oppl feiert heute seinen 90. Geburtstag - Ein wandelndes Lexikon

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Sie unterrichteten in der Zeitspanne von 1957 bis 2014 Tausende von  Schülern aus Veitshöchheim, Thüngersheim und Güntersleben, die hier abgebildeten pensionierten Rektoren, Klassen- und Fachlehrer, die heute ihrem langjährigen Kollegen Erwin Oppl (im Mittelpunkt vorne)  zu seinem 90. Geburtstag zusammen mit Pfarrer Robert Borawski (re.)  und Bürgermeister Jürgen Götz (2. v.r.) die Ehre erwiesen: v.l.n.r. Herbert Kappes (Nachfolger von Oppl als Rektor der Hauptschule von 1988 bis 1997), Sigi Hofmann (Nachfolger von Kappes als Rektor von 1997 bis 2007), Kunst-Fachlehrer Otto Lang bis 2007, Klassenlehrerin Karin Kraus bis 2002, Klassenlehrerin Margarita Plattner bis 2014, Technik-Fachlehrer Hermann Weininger bis 2014, Grundschulrektor Hans-Jörg Durner von 1988 bis 2002, die in Berlin wohnhaft Tochter des Jubilars Renate Oppl-Senft, Fachlehrerin Ille Konzal bis 2004, Klassenlehrer Günther Stadtmüller bis 2011

Sie unterrichteten in der Zeitspanne von 1957 bis 2014 Tausende von Schülern aus Veitshöchheim, Thüngersheim und Güntersleben, die hier abgebildeten pensionierten Rektoren, Klassen- und Fachlehrer, die heute ihrem langjährigen Kollegen Erwin Oppl (im Mittelpunkt vorne) zu seinem 90. Geburtstag zusammen mit Pfarrer Robert Borawski (re.) und Bürgermeister Jürgen Götz (2. v.r.) die Ehre erwiesen: v.l.n.r. Herbert Kappes (Nachfolger von Oppl als Rektor der Hauptschule von 1988 bis 1997), Sigi Hofmann (Nachfolger von Kappes als Rektor von 1997 bis 2007), Kunst-Fachlehrer Otto Lang bis 2007, Klassenlehrerin Karin Kraus bis 2002, Klassenlehrerin Margarita Plattner bis 2014, Technik-Fachlehrer Hermann Weininger bis 2014, Grundschulrektor Hans-Jörg Durner von 1988 bis 2002, die in Berlin wohnhaft Tochter des Jubilars Renate Oppl-Senft, Fachlehrerin Ille Konzal bis 2004, Klassenlehrer Günther Stadtmüller bis 2011

Der ehemalige Veitshöchheimer Hauptschulrektor und langjährige Gemeinderat Erwin Oppl feiert heute seinen 90. Geburtstag - Ein wandelndes Lexikon

Auf ein bewegtes und ereignisreiches Leben kann heute an seinem 90. Geburtstag der pensionierte Hauptschulrektor Erwin Oppl in erstaunlicher körperlicher und geistiger Frische zurückblicken. Zu schaffen macht ihm lediglich ein Augenleiden, so dass er seit 2007 auch nicht mehr im Kirchenchor der Kuratie mitsingen kann, dem er 30 Jahre angehörte, da er keine Noten mehr lesen kann.

"Er ist ein wunderbarer Opa für seine drei Enkel" bestätigt ihm seine Tochter Renate. Phänomenal ist sein Erinnerungsvermögen, mit dem er auch seine vielen Geburtsgäste immer wieder verblüffte. Er ist quasi ein wandelndes Lexikon, der nicht nur jede Station seines Lebens haargenau beschreiben, sondern ganze Lehrbücher mit Geschichtszahlen aus dem Gedächtnis wiedergeben kann.

Bis vor zehn Jahren spielte er noch regelmäßig in der Seniorengruppe der Turngemeinde aktiv Tennis. Heute hält er sich durch Spaziergänge fit, vertreibt sich mit Hörbüchern die Zeit und besucht noch gerne das Thermalbad in Bad Kissingen. Stammgast ist der in Eger im Sudetenland geborene Jubilar auch bei allen Terminen der Ortsgruppe der Sudetendeutschen Landesmannschaft, deren Vorstand er viele Jahrzehnte angehörte. Und auch beim Verband der Lehrer ist er nach wie vor ein gern gesehenes Mitglied, gehörte er doch seit 1948 bis zu seiner Pensionierung 1988 dem Personalrat an und war Geschäftsführer des BLLV-Kreisverbandes Würzburg.

Und auch bei Feiern der örtlichen Hauptschule (heißt jetzt Mittelschule) ist er oft dabei, wirkte er doch hier von 1956 bis zum Ruhestand 1988 als Lehrer mit Vorliebe für die Fächer Deutsch, Geschichte und Physik, davon die letzten zehn Jahre als Rektor.

Im Jahr 1960 hatte er auf einem Bauplatz in der Gartensiedlung zusammen mit seiner vor vier Jahren verstorbenen Frau Rosa sein Familienheim errichtet. So bekam er auch das Entstehen der Neugründung der Kuratie-Pfarrei hautnah mit, wo sich Erwin Oppl dann ab 1973 acht Jahre lang im Pfarrgemeinderat engagierte. Die Belange der damals noch vom Hauptort räumlich abgekoppelten Gartensiedlung sowie seiner Schule vertrat er ab 1966 auch 18 Jahre lang im Gemeinderat.

Wie er seinen zahlreichen Gästen erzählte, sei er rein zufällig Lehrer geworden. In Sokolov bei Eger im heutigen Tschechien aufgewachsen, hatte er 1944 noch sein Notabitur absolviert, traf dann im Herbst 1945 nach kurzem Kriegseinsatz aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft in Eger seinen Schulleiter, der im empfahl, in den Westen zu gehen. Auf einem Kohlezug, wie über hundert Andere auch, aufspringend, flüchtete er aus seiner sudetendeutschen Heimat. Als der Zug in Karlstadt zum Stehen kam, gefiel ihm dort die ihn an seine Heimat erinnernde Maingegend. Der damals 19jährige sprang ab und wurde hier dann in Mainfranken völlig mittellos, mit nur wenigen Reichsmark in der Tasche sesshaft.

Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich zunächst als Hilfsarbeiter bei einer Maurerfirma. Er hatte eigentlich vor, Medizin zu studieren und habe deshalb im Kultusministerium in München nachgefragt, wo er dies könne. Als Antwort kam, dass er bei Interesse Schüler unterrichten könne, da Lehrer damals wegen der Entnazifizierungsverfahren sehr gesucht waren.

So wurde er bereits zum 1. November 1945 ohne Ahnung vom Unterricht nach Gänheim bei Schweinfurt in eine Klasse mit 60 Schülern aller Altersstufen geschickt. Hier lernte er auch seine Frau Rosa kennen. Von Mitte 1946 konnte er dann eine zweijährige Fortbildung in Erlangen besuchen und bekam dann 1948 in Rohrbach seine erste vollwertige Lehreranstellung, bis er 1956 nach Veitshöchheim in die Vitusschule kam, der damals noch einzigen Schule des Ortes. 1965 konnte Erwin Oppl dann mit den ersten Hauptschul-Klassen in die neuerbaute Eichendorffschule ziehen.

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