Neue Kommunikationswege im Gymnasium Veitshöchheim

Alle Mitglieder der Gruppe mussten bei diesem gruppendynamischen Spiel "Spinnennetz" durch die Löcher eines grobmaschigen Netzes,  ohne dabei dessen Fäden zu berühren und jedes Loch durfte nur einmal benutzt werden

Neue Wege der Kommunikation beschritt das Gymnasium Veitshöchheim. Statt einem Wandertag für die einzelnen Klassen der Jahrgangsstufen fünf bis zwölf  stand heute klassenübergreifend von acht bis 13 Uhr ein gemeinsamer pädagogischer Tag mit 46 Workshops für die 666 Schüler auf dem Stundenplan. Dabei ging es um die vier Themenbereiche

Nonverbale Kommunikation, Mobbing, Konfliktgespräche und Gruppendynamisches Spiel.

Der Arbeitskreis Innere Schulentwicklung mit den Lehrkräften Britta Habersack, Kirsten Hummel und Beate Hofstetter an der Spitze, hatten dieses Schulevent unter Beteiligung des Elternbeirates ein Jahr lang akribisch vorbereitet und damit es gelingt, viele zum Mitorganisieren animiert.

Daran beteiligte sich so auch Jürgen Schwab vom Kreisjugendamt, seit 2001 mit mobiler Jugendarbeit an Schulen präsent, mit gruppendynamischen Spielen, wie hier im Bild das Überqueren einer Slackline unter Hilfestellung von zwei "gepflanzten Menschenbäumen" , um den Schülern soziale Kompetenzen, Kommunikations- und Teamfähigkeit zu vermitteln.

 Alle Schüler waren im Vorfeld nach dem Zufallsprinzip zwei jeweils 90 Minuten dauernden Workshops mit einer Gruppengröße von bis zu 20 Teilnehmern aus allen Jahrgangsstufen zugeordnet worden.

Die Altersmischung verfolgte auch den Zweck, dass die "Kleinen"  den Respekt vor den "Großen"  verlieren und sich auch angehende Abiturienten der Fünftklässler annehmen, denn die anstehenden Aufgaben konnten nur in Teamarbeit gelöst werden, so wie bei diesem gruppendynamischen Brückenspiel "Schluchtüberquerung", bei dem die Gruppe vom ersten Pfeiler bis zum Letzten mit Hilfe eines Balken kommen muss, ohne den Boden zu berühren.

Angeleitet wurden die Workshops durch Tutoren aus der zwölften Jahrgangsstufe. Jürgen Schwab hatte dazu zuvor 24 von ihnen auf ihre gruppendynamische Aufgabe vorbereitet. Ebenso absolvierten 13 Schüler und zwei Lehrkräfte beim Stadttheater Würzburg auf der Probenbühne mit Christina Theresa Motsch eine Fortbildung in nonverbaler Kommunikation, die sie nun als Gruppenleiter wie bei diesem Workshop unter dem Titel "Augenkontakt" vermittelten. Dabei ging es einmal darum ging, sich möglichst lange in die Augen zu schauen und dann den Blicken auszuweichen.

Es reihten sich auch Lehrer in Gruppen ein, wie hier im Bild Irmgard Ellinger, um einmal Schüler und Teil des Teams zu sein.

"Kugellager" hieß dieser von Aurora Floridia inspirierte Workshop zum Themenbereich "Konfliktgespräche", bei dem sich abwechselnd sitzend und stehend die Befürworter einer These im Innenraum und die Gegner außen platzierten und nach jeder Interaktion mit "Anbrüllen" einen Stuhl weiter rückten. Die Psychodramaleiterin aus Malcesine am Gardasee hatte für 15 Lehrer und für die Schüler-Workshop-Leiter dieses Themenbereiches gratis eine Fortbildung durchgeführt.

Konflikte entschärfen kann man wie bei diesem Spiel mit Stäben, in dem man zu zweit oder in der Gruppe ohne Sprechen aufeinander eingeht und im Wechsel der eine führt und der andere sich führen lässt

Beratungslehrer Franz Hofmann (links) hatte für 15 Lehrerkollegen und Tutoren zum vierten Themenbereich (Cyber-)Mobbing fortgebildet. Wie hier beim Spiel "Sackgasse" war es für den Schüler nicht ratsam durch die Mitte der Gruppe den Goldschatz am Ende der Sackgasse abzuholen. Im Konfliktfall solle man erkennen, dass man nicht mit dem Kopf durch die Wand müsse, sondern dass es wie bei diesem Spiel hier außen herum auch einen gewaltfreien Weg gibt.

Als Profilfach hatten Oberstufenschüler einen Psychologiekurs absolviert. Sie stellten ihren auf einer Plane platzierten elf Workshop-Teilnehmern die nicht so einfach zu lösende gruppendynamische Aufgabe, diese zu wenden, ohne dass ein Mitglied den Boden außerhalb der Plane berührt.

Die Versammlung der Schulgemeinschaft in der 45-minütigen Pause zwischen den beiden Workshops hatte zum Thema, was schon alles in der Schule getan wird, damit Kommunikation gelingt. Als Ansprechpartner, wenn es hier Probleme geben sollte, stellten sich auf der Bühne vor: Schülersprecher Jakob Hirn von der Schülermitverantwortung, Beratungslehrer Franz Hofmann, Verbindungslehrer Axel Philipp, Schulpastoral Michael Kerber, die Stufenbetreuer, die Streitschlichter und die Tutorensprecher.

Die Verpflegung in der Pause hatte ein P-Seminar übernommen. Nach einem Feedback beendete um 13 Uhr eine musikalische Einlage diesen nicht alltäglichen Schultag, an dem Schüler und Lehrer Gemeinschaft und viel Spannendes rund um das Thema „Kommunikation“ erleben konnten, das auch im weiteren Schuljahr noch von Bedeutung sein soll.