Horn auf! Blast an! Jagdhornbläser aus Mainfranken beeindruckten im Veitshöchheimer Hofgarten an die 500 Zuhörer
„Es wird jedes Jahr famoser“, zeigte sich Gerhard Weiler, Chef der Schlösserverwaltung Würzburg überwältigt über die annähernd 500 Leute, die am Sonntag um die Mittagszeit in den Rokokogarten zum Jagdhornkonzert gekommen waren, das das Jagdhornbläsercorps Würzburg unter der Leitung von Hornmeister Peter schon traditionell mit der Schloss- und Gartenverwaltung vor der traumhaften Kulisse des Barockschlosses veranstaltete.
Sieben mainfränkische Bläsergruppen brachten mit ihren langen Parforce- und kurzen Blässhörnern in 24 Beiträgen die ganze Vielfalt des Jagdhornblasens zu Gehör. Es war schon für alle Zuhörer verblüffend, was die über einhundert Bläserinnen und Bläser aus diesen Naturinstrumenten für eine Musikalität entwickeln können.
Die großen Parforcehörner, die ihren Ursprung in der französischen Jagdmusik haben, können sogar in S und im Dreivierteltakt geblasen werden und mehrstimmige Töne erzeugen. Das Konzert offenbarte somit nicht nur jagdliches Brauchtum, sondern trotz der nur vier bis sechs Naturtöne der Instrumente neben flotten Jagd-Märschen auch gewogene Weisen im Dreivierteltakt bis hin zu klassischer Musik.
Das gastgebende Bläsercorps von Peter Kraus gefiel mit dem Alpen-Jägermarsch und dem Schwabacher Reitermarsch.
Die Würzburger Parforcehornbläser unter der Leitung von Markus Friedrich glänzten mit dem Kurfürstenfanfare und dem „Jäger aus Kurpfalz“ und als Höhepunkt den höchst virtuosen „Jägerchor“ aus dem Freischütz.
Französische Jagdmusik brachten in bestechender Manier die Jagdhornbläser aus Marktheidenfeld unter der Leitung von Karl Schneider zu Gehör,
ebenso die Jagdhornbläser der Jägervereinigung Kahlgrund unter der Leitung Robert Wütschler, die erstmals in Veitshöchheim mitspielten.
Letzteres gilt gleichfalls für die Jagdhornbläser aus Gemünden unter der Leitung von Jupp Keil, die einen festlichen Jagdmarsch, den Kronberger Ruf und Marsch zum Besten gaben.
Stammgast sind die von Edgar Roske geführten Jagdhornbläser aus Karlstadt, die mit „Waldtreiben“, einer festliche Fanfare und einen Ländler im Dreivierteltakt brillierten.
Dass in dieser einstigen Männerdomäne immer mehr auch die Frauen im Vormarsch sind, beweist Hanne Kern, die bei der Kitzinger Bläsergruppe den Ton angab beim Ardenner -Waldmarsch, dem Hubertusgruß und die Försterhochzeit.
Schließlich ließen alle Gruppen, wie schon bei der Begrüßung „Horn an! Blast an!“ zusammen ihre Jagdhörner mit der Volksweise „Auf, auf zum fröhlichen Jagen“ homogen erklingen, obwohl sie das zuvor noch nie gemeinsam geübt hatten.
„Wir sind alle in erster Linie Jäger und alles reine Amateure, die aus Spaß und Freude, aus Passion das Jagdhorn blasen.“ hatte Peter Kraus die Zuhörer zu Beginn aufgeklärt. Jagdhornblasen sei ein sehr wichtiger Bestandteil des jagdlichen Brauchtums.