Die simple Kartoffel entpuppte sich als großes Zugpferd beim Herbstfest des Veitshöchheimer Naturfreundehauses
Mit diesem Ansturm im idyllischen Garten des Veitshöchheimer Naturfreundehauses hatte Sigi Hofmann, der Organisator des Herbstfestes der Naturfreunde Würzburg e.V. nicht gerechnet. Alle 100 Plätze im Freien waren am Sonntag den ganzen Nachmittag über bis in die frühen Abendstunden hinein fast ständig belegt.
Das Fest-Motto "Unsere eigenen Kartoffeln sind so gesund" übte offenbar gleichermaßen auf Jung und Alt eine große Anziehungskraft aus, ebenso wie das freundliche Herbstwetter.
Sigi Hofmann (auf der Deichsel stehend), der als pensionierter Rektor der Hauptschule noch den Schulgarten als Vorsitzender des Fördervereins betreut, hatte dort tatsächlich für das Herbstfest eigene Kartoffeln angebaut. Mit Martin Straub (Traktorfahrer), einem ehemaligen Schüler und den Jungs Jonathan und Simon Kiesel fand er junge Leute, die ihm bei der Ernte halfen und die Kartoffeln stilgerecht mit einem alten Traktor zum Naturfreundehaus kutschierten. Wie Hofmann sagte, wurden früher die Herbstferien auch Kartoffelferien genannt, weil die Schulkinder bei der Kartoffel-Ernte helfen mussten.
Obwohl die Kartoffel laut Wikipedia das viertwichtigste Nahrungsmittel der Welt ist und auch als Futtermittel und Industrierohstoff genutzt wird, nahm die Anbaufläche in Deutschland in den letzten Jahren stark ab. Der durchschnittliche Kartoffelverbrauch pro Bundesbürger und Jahr liegt etwa bei 50 Kilogramm.
Wie wohlschmeckend die "Grumbeere" auch als einfaches, preiswertes Gericht sein kann, das gelang Sigi Hofmann (im Foto links bei der Essensausgabe) und seinem Team eindrucksvoll unter Beweis zu stellen.
Alle Speisen fanden reißenden Absatz, schon nach einer Stunde waren 30 Kilogramm verbraucht.
Bereits vorgekocht vor dem Eintreffen der ersten Gäste hatten die Naturfreunde eine schmackhafte Curry-Kartoffelsuppe mit Würstel und auch die Dämpfkartoffeln, die es mit Kräuterquark gab.
Mit Feuereifer dabei waren dann viele junge Naturfreunde, als es galt, Kartoffeln zu schälen, sie für Pommes zu schälen oder für Puffer mit und ohne Apfelbrei zu reiben und anschließend die Gerichte auch zu frittieren oder auszubacken.
Großen Anklang fand bei den Kindern der Stand der Naturpädagogin Susanne Gräfin Finkenstein, die Naturfarben aus Holunder, Rote Bete, Rotkohl, Zwiebelschalen, Walnüssen und Krenzdornbeeren herstellte.
Schon die Allerkleinsten hatten ihre helle Freude daran, mit diesen Farben ein Blatt Papier zu bestempeln. Als Stempelmasse wiederum dienten Kartoffeln, aus denen mit Hilfe von Plätzchenformen verschiedene Muster herausgeschnitten wurden. Wie auf dem Foto rechts zu sehen, konnten am Ende die gefertigten Drucke bewundert werden.
Schließlich gab es auch noch ein Quiz mit neun Fragen zu der Kartoffel zu lösen, wie beispielsweise, welche Teile der Kartoffelpflanze man nicht essen kann, weil sie giftig sind.
Aber wer gerade nichts mit einer Kartoffel am Hut hatte, wie dieser Junge, dem wurde es bestimmt nicht langweilig an diesem Nachmittag im lauschigen Garten des Naturfreundehauses. Schließlich konnten die Erwachsenen mit reichlich Bekannten plauschen und auch zum Kaffee den hausgemachten Kuchen oder einen guten, preiswerten Schoppen Frankenwein genießen.