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"Alle(s) in einen Topf!" - Erfolgreiche Hilfsaktion des Gymnasium Veitshöchheim für Flüchtlinge

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Alles in einen Topf 01 

Weihnachtsaktion „Alle(s) in einen Topf!“ des Gymnasiums Veitshöchheim für die Flüchtlinge in Stadt und Land war ein voller Erfolg!

270 liebevoll verpackte und mit Leckereien gefüllte Töpfe sowie 1500  Euro an Spenden waren das Ergebnis eines Aufrufs des Gymnasiums Veitshöchheim zugunsten von Flüchtlingen in Stadt und Land.  So vielfältig und bunt wie sich die Geschenke im Mehrzweckraum der Schule präsentierten, waren auch die Gäste, die sich sechs Tage vor Weihnachten zur offiziellen Übergabe der Geschenke am Gymnasium eingefunden hatten.

Alles in einen Topf 05 Merwald

Studiendirektorin Jutta Merwald, die Projektleiterin der Aktion, konnte  so auch Bürgermeister Jürgen Götz, Eva Peteler, Chefredakteurin des „Heimfocus“, die den Flüchtlingen eine Stimme gibt, Heribert Strykowski von der Caritas Flüchtlingberatungsstelle, Hildegard Stübler-Vittmann vom Asyl-AK der katholischen Hochschulgemeinde Würzburg sowie vom Elternbeirat Silvana Püschel-Eck und Petra Doßler und auch Amelie Bauch, die Betreuerin für die in Veitshöchheim im Gasthaus "Gemütlichkeit" untergebrachten Flüchtlinge willkommen heißen.

Alles in einen Topf 02 GU

Wichtig war der Projektleiterin, dass Betroffene selbst, im Bild eine Abordnung von Flüchtlingen aus der GU Würzburg,  beim offiziellen Akt der Spendenübergabe dabei waren.

Unter dem vielsagenden Motto „Alle(s) in einen Topf!“ hatte der Arbeitskreis „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ (AK SoR-SmC) und die Schülermitverantwortung am Gymnasium Veitshöchheim alle Schüler, Lehrkräfte und Eltern und über das Mitteilungsblatt der Gemeinde den ganzen Ort aufgerufen, für die Flüchtlinge in der Gemeinschaftsunterkunft Würzburg und den umliegenden Auffanglagern im Landkreis gut erhaltene Töpfe zur Verfügung zu stellen. Sie sollten mit weihnachtlichen Leckereien gefüllt und als Geschenke verpackt werden.

Hintergrund der Aktion war für den AK SoR-SmC,  dass das Flüchtlingselend sich in den letzten Monaten verschärft hat.  Mehr als 500 Menschen leben  unmittelbar  vor den Toren Veitshöchheims in der hoffnungslos überfüllten Gemeinschaftsunterkunft in der Veitshöchheimer Straße. Flüchtlingsfamilien würden bei ihrer Ankunft in Würzburg nur einen Topf erhalten, was natürlich für den Haushalt einer mehrköpfigen Familie nicht ausreiche  So sei im AK die Idee mit der Topfaktion entstanden.

Für Merwald war sie ein überzeugendes Zeichen des Gemeinsinns und der Solidarität mit Menschen, die auf Grund der politischen Situation gezwungen waren, ihre Heimat zu verlassen, und die nach oft unvorstellbar belastender Flucht vielfach traumatisiert in unserem Land angekommen sind. Auch die diesjährige Weihnachtsaktion des Gymnasiums  sollte wieder ein Zeichender  Anteilnahme und einer Willkommenskultur sein. Sie soll den Flüchtlingen das Gefühl geben, bei uns nicht ins Leere zu fallen.

Alles in einen Topf 03 Spenden

Aber nicht nur gefüllte Töpfe gab es reichlich.  Schülersprecherin Theresa Zollner (rechts) konnte aus den bei der Weihnachts-Aktion des Gymnasiums eingegangenen Geldbeträgen einen Scheck über 1.000 Euro an Caritas-Flüchtlingsberater Heribert Strykowski überreichen.  Zur Spendenübergabe waren auch drei Vertreterinnen des Kleidermarktteams der Kuratie gekommen,  mit einem 500 Euro-Scheck im Gepäck. Dieses Geld soll vor allem in die begehrten Streifenkarten investiert werden, damit die Flüchtlinge aus  Veitshöchheim und  den umliegenden Gemeinden mobiler sind. Darüber freuen sich mit Bianca Müsig,Simone Kauppert und Nicole Kachur (v.l.) vom Kleidermarktteam die Asylbewerberinnen Makohonyk Olha aus der Ukraine (2.v.l.) und Svetlana Naroyan aus Armenien (4.v.l.) mit Son Bahasar, beide in einem ehemaligen Gasthof in Erlabrunn wohnend.

Alles in einen Topf 07 SMV

Für das aktive Schülerteam, bestehend aus Amir Shandy (li.), Jakob Hirn (3.v.l.), Teresa Lesch (re) und  Bennet Aleksic (2.v.l.)  vom AK SoR-SmC und den Schülersprechern Theresa Zollner (4.v.l.) und Anton Höfler (2.v.r.) war es ein beeindruckendes und unvergessenes Erlebnis, als sie nach dem offiziellen Übergabeakt in der Schule zusammen mit Projektleiterin Merwald  die Topfspenden mit dem von der Gemeinde zur Verfügung gestellten Transporter bis in die Abendstunden hinein in die Gemeinschaftsunterkunft brachten. Dort  klopfte das  engagierte Schülerteam an jede Tür und fand jedes Mal mit großer Herzlichkeit Aufnahme. Der Weihnachtsgedanke hatte für die engagierten Schüler Gestalt angenommen

Alles in einen Topf 06 Peterle

„Wenn ihr in der Unterkunft wart, dann werdet ihr das für euer Leben mitnehmen. Und das ist unglaublich wichtig, weil ihr Botschafter seid, die unser Land einmal gestalten werden und gestalten sollen“, hatte die in der GU ehrenamtlich engagierte Eva Peteler in ihrer Dankesrede den Schülern zuvor schon mit auf den Weg gegeben.

Alles in einen Topf 04 Brueckner 3 Alles in einen Topf 04 Brueckner 2

 „Dass wir als Gemeinschaft ein solches Ergebnis auf die Beine stellen, das berührt mich selbst und es macht mich sehr stolz auf die Schule und die Gemeinde, in der so etwas ablaufen kann“, hatte beim Übergabeakt Schulleiter Brückner zum Ausdruck gebracht. Brückner:„Gerade wenn wir die Ereignisse der letzten zwei Wochen anschauen, dann macht uns das im positiven Wortsinn noch stolzer. Denn da wird in der Tat alles in einen Topf geworfen, was sich montags auf manchen Straßen Deutschlands abspielt.“ Er finde es toll, dass in Würzburg die Zahl derer, die sich selber nicht in einen Topf werfen lassen, größer sei als die Zahl derer, die in Töpfen rühren und nicht schauen , dass da was anbrennt am Schluss.

Das mache ihn zuversichtlich und die Weihnachtsaktion mache ihn noch zuversichtlicher. Seit Jahrtausenden sei es normal, dass Völker sich mischen, dass Menschen auf der Wanderschaft sind, freiwillig und unfreiwillig. Der Oberstudiendirektor erklärte, dass Menschen, die unfreiwillig ihr Land verlassen müssen, unsere Solidarität und Hilfe bräuchten und verdienten. Die Geschenke, die man heute den Flüchtlingen überreiche, seien eine „symbolische Geste“, dass wir um ihr Schicksal wissen und die Bereitschaft zur Annäherung vorhanden ist.

Ausdrücklich dankte Brückner allen, die einen langen Atem bei dieser Aktion bewiesen hätten, angefangen von dem „Kern des Unternehmens“ den Schülerinnen und Schülern, die die Idee von Jutta Merwald in die Klassen hineingetragen hätten, unterstützt von Lehrkräften und Elternbeirat bis hin zur Schulsekretärin Christa Schmaußer und der Gemeinde mit Bürgermeister Jürgen Götz an der Spitze.

Studiendirektorin Merwald selbst erinnerte in ihrer Ansprache an den Herbst 2011, als das Gymnasium den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ erhielt und über Eva Peteler die ersten Bande zur Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber geknüpft hatte. Seit diesen ersten Kontakten sei man von der Asyl-Thematik „positiv infiziert“. Es sei inzwischen gelungen, die Betroffenheit der Schüler in konkretes Handeln zu überführen. Mit der Aktion „Alle(s) in einen Topf!“ knüpfe man an die einfachste Form des menschlichen Miteinanders an, an das gemeinsame und Gemeinschaft stiftende Essen.

 

 

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