Overblog
Edit post Folge diesem Blog Administration + Create my blog

DER MUNDSCHUTZ und LIEBE IN CORONAZEITEN - Zwei Gedichte des Veitshöchheimers Albrecht Vornberger

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

 

DER MUNDSCHUTZ

Ein Mundschutz ist in aller Munde,

der aus gutem Gesundheits-Grunde,

getragen wird zu diesen Zwecken,

um Mund und Nase zu bedecken.

 

Viren soll man damit abwehren,

doch soll sich niemand beschweren,

dass Mundschutz gar nicht modisch wär‘

ihn klug zu gestalten ist nicht schwer.

 

Da mag es gar einfach scheinen,

beklebt mit reichlich Swarovki-Steinen.

Wenn sie dann lila angelaufen,

sollt man neuen Mundschutz kaufen.

 

Vor Mundschutz sollt man sich nicht drücken,

Mit rosa Schleifchen kann man sich schmücken.

Und modern, das weiß jede Frau,

ist Mundschutz ganz in Neon-blau.

 

Ein Mundschutz der ist wunderbar,

er wirbt für manche Produkte gar,

Werbung mittig darauf angebracht,

so ist es von der Politik gedacht.

 

Man soll so die Regierung preisen,

die ständig neue Wege weisen,

wie man noch Rechte einschränken kann,

das versteht weder Frau noch Mann.

 

Frau Müller näht besonders viel,

was zu verhindern ist ihr Ziel.

So muss Herr Müller daran glauben,

er soll seiner Frau Schlaf nicht rauben.

 

So wird Herr Müller schwer gebeugt,

denn Frau Müller ist überzeugt,

dass Mundschutz besonderer Güte,

ihres Mannes Schnarchen verhüte.

 

Von Schnarchen ist nun keine Spur,

denn Herr Müller, er röchelt nur.

Herr Müller, der ist folgsam brav

und seine Frau hat ruhigen Schlaf.

 

Eine junge Frau, die konnt‘ entdecken,

wie ihre Blöße sie kann verstecken.

Denn Mundschutz wie man ihn sonst nicht sah,

ersetzt bequem jeden BH.

 

Und Körbchen größerer Oberweite,

die Frau von heute stets begleite.

Dann bastelt man sich, das ganz schnell

einen Mundschutz in XL

 

Mit seinem kleinen Dackel

macht Herr Müller ein Gewackel.

Wenn er durch den Hofgarten zieht

dann wird’s ihm weh ums Gemüt.

 

Denn wenn der Dackel Waldemar,

einmal nicht ganz stubenrein war,

Hat Herr Müller, ungelogen,

ihm einen Mundschutz angezogen.

 

Doch nicht über dessen Nas‘ und Mund,

Herr Müller tat lauthals kund,

dass hinten um des Hundes Lenden

kann man Mundschutz auch verwenden.

----------------------------------------------------------------

LIEBE IN CORONAZEITEN

Ein Paar einst vor dem Pfarrer steht,

der auch sogleich versteht,

Das Paar liebevoll zueinander fand,

sie wollen in den Ehestand.

 

Der Pfarrer begann mit seinem Gezeter,

„Ihr steht zu dicht – nicht mal ‘nen Meter“,

schimpft er schon etwas streng,

das Liebespaar, es steht zu eng.

 

Dann mahnt er noch Verhalten an,

er denkt besonders an den Mann.

Dann zitiert er aus seinem Buch,

so kommt der entscheidende Spruch.

 

Du darfst die Braut jetzt küssen,

doch Mundschutz wirst du tragen müssen.

Dann verlangt er, ungelogen,

der Mundschutz, der bleibt angezogen.

 

So hat das Paar die Hochzeitsnacht

in verschiedenen Betten zugebracht.

Die Omas, die auf Enkel warten,

die haben fürwahr schlechte Karten.

 

Mit Abstand, wie soll das geschehen,

dass da noch kleine Babys entstehen.

Wird sich Corona weiter regen,

kommt es nicht zu Kindersegen.

Foto: Mundschutzkreationen von Kristina Hauser

Kommentiere diesen Post