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DIE FRAGE NACH DEM RICHTIGEN WEG und ZIVILCOURAGE standen im Mittelpunkt des Begegnungstagstages in der Kuratie

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Nach der erfolgreichen Premiere im Jahr 2017 hat der Arbeitskreis Familie der katholischen Pfarrgemeinden Kurate und St. Vitus mit den Mitgliedern v.l.n.r. Ricarda Compensis, der Gemeindereferentin Roswitha Hofmann, Doris Mengling-Lutz, Annette Tiller, Anita Ruhwedel und Judith Herbert (nicht auf dem Foto) erneut sehr viel Zeit investiert und am letzten Sonntag zum zweiten Mal einen Begegnungstag mit umfangreichem Programm von zehn bis 15.30 Uhr auf die Beine gestellt.

 Der Begegnungstag begann mit einem Gottesdienst in der gut gefüllten Kuratie-Kirche.

Schon diesen bestimmte die den Begegnungstag prägende Frage nach dem richtigen Weg im Leben, als die sechsköpfige, seit 1995 nahezu in gleicher Formation auftretende Band "DIEbänd" aus dem Dürrbachtal in „klassischer“ Band-Besetzung mit Keyboard, Gitarre, Bass, Schlagzeug und Flöten den Mut-Macher-Track „Bis hier und noch weiter“ des deutschen Popsängers Adel Tawil anstimmte, den dieser  im März 2017 in Kooperation mit den deutschen Rappern KC Rebell und Summer Cem veröffentlichte.

In Anlehnung an ihre Biografien verarbeiten darin Tawil und Rebell ihre schwierigen Anfänge in der Popmusik, die ersten kleinen Erfolge, musikalische sowie private Tiefpunkte, den späteren Traum vom Erfolg und dass sie noch mehr erreichen wollen.

So ging es auch bei weiteren Programmpunkten um Fragen wie: "Welche Wege bin ich schon gegangen bis hierher? Welche Steine wurden mir in den Weg gelegt? Was hat mich weiter gebracht? Wann muss ich auch mal sagen: „Stopp - das geht zu weit!“? Wie möchte ich meinen Weg in die Zukunft gehen? Wer wird uns auf dem Weg begleiten?

In den verschiedenen Programmpunkten des Tages konnten hierauf Antworten gesucht und gefunden werden.

"Wir rollen Steine aus dem Weg..." hieß auch symbolhaft der erste Programmpunkt nach dem Gottesdienst. Beim Aufsuchen des Pfarrsaals konnte ein Jeder zur Erinnerung einen Stein  und einen Segensspruch auf dem Weg in eine gute  Zukunft mit nach Hause nehmen.

Die Steine konnten Groß und Klein am Nachmittag bei einem Workshop bemalen.

Eine Überraschung war noch vor dem Mittagessen der Auftritt der Folk-Gruppe Laridée, die mit ihrer ausdruckstarken und tanzfreudigen Musik das Publikum mitrissen. In Veitshöchheim ist sie nicht ganz unbekannt sind. So ließ Laridée ihre ausdrucksstarke und tanzfreudige Folk-Musik aus der sturmumtosten Bretagne hier schon 2015 bei den Sommerkonzerten im Synagogenhof und  im Januar dieses Jahres im mit annähernd 100 Zuhörern überfüllten Bacchuskeller lebendig werden.

Im Kuratiesaal stimmte Laridée auch Lieder zum Mitsingen durch das Publikum an wie "Theo spann den Wagen an" und  "Bunt sind schon die Wälder" sowie als Zugabe "Drei Schweine saßen an der Leine". Gemeint war damit der durch Hannover führende Fluss.

 

Zwei Mitglieder der   Gruppe, der Gitarrist Andreas Pitter (oben rechts) und der Querflötist Tobias Schrödter (links) kommen nämlich aus Hannover. Der Dritte im Bunde ist der in Veitshöchheim wohnende Geiger Christian Hartung  (oben links). Nicht dabei war dieses Mal Peter Wendel aus Ochsenfurt.

Für die Besucher gab es dank der vielen Sponsoren ein kostenfreies  Mittags-Essen. Tobias Tiller und seine Küchencrew servierten Rouladen, Klöße und Blaukraut.

Deutlich wurde dann beim Nachmittagsprogramm, dass beim Beschreiten des richtigen Weges es auch der "Zivilcourage" bedarf. In einem Workshop erarbeitete Hanna Hofmann, Referentin für politische Bildungsarbeit, mit den Teilnehmern an fünf Stationen was Zivilcourage bedeutet, wo und wie sie konkret gelebt werden kann, was sie fördert und behindert, was man persönlich in Kauf nehmen würde und was man letztendlich davon hat.

Im September 2011 wurde das Gymnasium Veitshöchheim dem  Titel "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" ausgezeichnet.  Die diesjährige Jahresaktion des gleichnamigen Arbeitskreises setzte  mit dem Thema „Zivilcourage“ auseinander. Schüler stellten dabei Menschen vor, die in ihren Augen „einen Unterschied gemacht“ haben. Darunter befinden sich historische Ikonen wie die amerikanische Anti-Rassismus Aktivistin Rosa Parks oder die erste Sprecherin in einem deutschen Parlament Marie, Juchacz, aber auch aktuelle Figuren wie Greta Thumberg oder der Seenotretter Claus-Peter Reisch, im Juni zu Gast im Gymnasium.

Die Schule präsentierte diese besonderen Menschen nun auch beim Begegnungstag in der Plakatausstellung "Macht den Unterschied".

Für den Gymnasiasten Johannes Knorr macht nach seinem Statement auf der Bühne des Kuratiesaals der Kapitän der "Lifeline" Claus Peter Reisch den Unterschied, der mit seinem Schiff mehrere hundert Geflüchtete aus dem Mittelmeer rettete und damit sehr kontroverse Reaktionen auslöste.

Die Suche von Jugendlichen nach dem richtigen Weg stand denn auch im Mittelpunkt des Theaterstückes, das die eigens  für den Begegnungstag aus drei Arbeitskreismitgliedern und sieben Ministranten rekrutierten Theatergruppe „Courage“ in nur sechs Proben unter Leitung des langjährigen Regisseurs des Veitshöchheimer Theaters am Hofgarten Winfried Knötgen einstudiert hatte.

Die Aufführung des  im Deutschen Theaterverlag erschienenen 30minütigen Theaterstückes „My Way“ von Thomas Brückner bildete den Höhepunkt und krönenden Abschluss des Begegnungstages.  "My way" hieß auch der zu Beginn über die Lautsprecher ertönende, von Paul Anka 1968 getextete Song, der zu einer Erkennungsmelodie von Frank Sinatra wurde. Er handelt von der Retrospektive auf ein erfülltes Leben eines Mannes, das er auf seine Art gelebt hat. Im Gegensatz dazu ist das von dem 1969 in Burghausen/Oberbayern geborenen Autor geschriebene Theaterstück ein Stück über die Suche von Jugendlichen nach dem richtigen Weg, das verdeutlicht, dass wir wählen können, wie wir mit den Herausforderungen des Lebens umgehen.

Das unterhaltsamen und etwas skurrile Theaterstücks regte sowohl zum Nachdenken als auch zum Lachen an.

Die vier Jugendlichen v.l.n.r. Eugen (Jakob Riegel) und Rafael (Constantin Keller), Franzi (Lea Pitz) und Nadine (Amelie Kutscher) treffen sich allesamt orientierungslos auf einer Bank, wissen nicht, wohin sie eigentlich warum wollten.

Da tauchen nacheinander aus dem Nebel allerlei skurrile Figuren auf, die jeweils für eine menschliche Eigenschaft stehen, die sie den Jugendlichen näher erläutern.

Oberministrant Matthias Köhler mit mit seinem Konterfei auf dem T-Shirt den Egoismus.

AK-Mitglied Annette Tiller verkörpert den Ehrgeiz, als Business-Frau einen Karrieremenschen darstellend.

Bieder gibt sich die Oberministrantin Katharina Schmitt als Vertreterin der Vernunft.

Als Hippie steht Kim Müller für die Toleranz.

Als Rocker in Lederjacke vertritt die Gemeindereferentin Roswitha Hofmann das Risiko.

AK-Mtglied Judith Herbert erscheint schließlich betagt als Erfahrung und rät den vier Jugendlichen, in ihrem weiteren Leben nicht nur einer Eigenschaft nachzustellen, sondern  je nach Situation die richtige zu wählen und Mut zu haben den so erkannten Weg auch zu beschreiten.

Vor dem Theaterstück gab es noch weitere abwechslungsreiche Angebote, war für Jeden etwas dabei.
So brachte die Oberministrantin und Sportstudentin Katharina Schmitt trotz ihres gebrochenen rechten Fußes bei einem Sportparcours Kinder und Erwachsene in Bewegung.

Schwung in den Tag brachte auch die Tanz-Leiterin Helga Pietschmann.

Kreativität war gefragt beim Origami falten mit denOrigami-Künstlerinnen Ute Ebert-Kröger und Karola Weber, die zeigten, wie man Friedenstauben faltet.

Mit Gerti Möller und Johanna Hemmerich konnten die Besucher Kränze aus Naturmaterial binden.

Die Fairtrade-Steuerungsgruppe der Gemeinde war mit einem Verkaufsstand mit Artikeln aus dem Eine Welt-Laden Güntersleben vertreten.

Und es gab auch ein Programm für die ganz Kleinen.

Desweiteren mixten Ministranten im Jugendraum Cocktails.

Das Fazit der Gemeindereferentin für St. Vitus und Hl. Dreifaltigkeit Roswitha Hofmann: "Es wurden vielerlei Möglichkeiten aufgezeigt, wie man sein Leben gestalten kann." Und besonders hätten es viele für gut empfunden, mit Gleichgesinnten unterwegs zu sein. So sei ein wichtiges Ziel des Arbeitskreis Familie erreicht worden.

Fotos (c) Dieter Gürz

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