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Vor dem Müll gerettet: Viele erfolgreiche Reparaturen und Besucherrekord beim 11. Veitshöchheimer Repair Café

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Viele glückliche Gesichter gab es am Samstag beim elften Veitshöchheimer Repair Café in der Eichendorffschule: Mit handwerklichem Geschick und oft nur wenigen Handgriffen gelang es den etwa ein Dutzend Helfern rund um die beiden Organisatoren Daniel Schiel (dando-art Lichttechnik) und Jan Speth (Gemeinde Veitshöchheim) defekten Gegenständen wieder neues Leben einzuhauchen.

Um einen banalen Regenschirm zu reparieren, recherchiert Jan Speth im Internet.

Mit der Selbsthilfewerkstatt stellen sich die Veitshöchheimer bereits seit 2014 gegen den Trend der Wegwerfgesellschaft: Während es früher noch selbstverständlich war, kaputte Dinge zu reparieren, landen heute viele Sachen direkt auf dem Müll. „Zahlenmäßig konnten beim elften Repair Café einen neuen Besucherrekord verzeichnen: Bei 75 Besuchern mit 81 defekten Gegenständen konnten 39% der Gegenstände repariert werden, bei 31% der Gegenstände fehlten lediglich Ersatzteile“ bilanzierte Daniel Schiel.

Die Elektronik eines Receivers versucht Daniel Schiel wieder gangbar zu machen.

„Leider müssen wir feststellen, dass viele Hersteller in jüngster Vergangenheit ganz bewusst minderwertige Bauteile in ihre Produkte einbauen“ stellte Klimaschutzmanager Jan Speth fest. „Gehäuse werden so konstruiert, dass eine Reparatur nicht oder nur noch mit Spezialwerkzeug möglich ist“. Ein Trend, dem leider auch namenhafte deutsche Hersteller folgen und der die ehrenamtlichen Helfer vor neue Herausforderungen stellt.

Die Besucher des Veitshöchheimer Repair Cafés kamen überwiegend aus Veitshöchheim selbst.  Viele kommen aus den unmittelbaren Nachbarorten. Im Hinblick auf die Altersstruktur des Publikums lässt sich feststellen, dass das Angebot vor allem von älteren Bürgern angenommen wird. Mit 81% machten die elektrischen und elektronischen Geräte wieder den Bärenanteil der Reparaturen aus.

„Ohne den fest etablierten Helferkreis könnten wir diese Veranstaltung nicht stemmen“, freute sich Bürgermeister Jürgen Götz über das ehrenamtliche Engagement der Bastler. „Dazu zählen natürlich auch die Kuchenbäcker und alle, die im Hintergrund arbeiten“ so Götz. Wartezeiten aufgrund des Andrangs können in Veitshöchheim nämlich mit Kaffee und Kuchen überbrückt werden.

 

Statistik:

 

Publikum Alter:

00-20 Jahre:  5%

21-40 Jahre: 10%

40-60 Jahre:  40%

>60  Jahre:   45 %

Dokumentierte Gäste:

75 mit mind. 81 reparaturbedürftigen Objekten (elektrische Geräte, Maschinen, Fahrräder, Kleidungsstücke usw.)

Aufteilung:

Elektrische und elektronische Geräte: 81%

Fahrrad: 6 %

Nähen + Mechanisches: 14%

 Dokumentiert:

Erfolgreiche Reparaturen: 39%

Teilweise erfolgreiche Reparaturen: 31% (bei den meisten fehlte ein Ersatzteil)

Nicht erfolgreiche Reparaturen: 30% (Totalschaden oder keine Ersatzteile erhältlich)

 

Wohnort:

Veitshöchheim: 60%

Würzburg: 15%

Außerhalb: 25%

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