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Riesig war das Interesse von Freizeitgärtnern am LWG-Seminar Biodiversität im Garten - Teil 1 - Artenreiche Ansaaten

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Wie man die Natur in den Garten zurückholen kann, dafür lieferte das Seminar „Biodiversität im Garten – Vielfalt und Lebensräume" der Bayerischen Gartenakademie an der LWG in Veitshöchheim jede Menge Tipps und Tricks.

Viel wird derzeit über Bienen- und Insektensterben diskutiert. Aber nicht nur die Politik ist gefragt; vielmehr kann jeder Einzelne seinen Beitrag im nächsten Umfeld dazu leisten. Gerade jetzt im Frühjahr, zu Beginn der neuen Gartensaison, lassen sich die Weichen für mehr Artenreichtum im Garten und den Schutz der Bienen, Insekten und Kleintiere stellen.

Das Interesse von Gartenfreunden und Freizeitgärtnern war deshalb riesengroß.  Sie waren aus ganz Bayern angereist, um zu erfahren, was man tun kann, um einen vielfältigen Garten anzulegen, welche Lebensräume Gärten bieten können und wie diese richtig angelegt und gepflegt werden, um Mensch und Tier zu erfreuen.

Wie die Organisatorin des Seminars Claudia Schönmüller von der Gartenakademie sagte, konnten nur 100 Anmeldungen zugelassen werden, mussten fast genauso viele abgelehnt werden.

Das Seminar zeigte auf, welche Lebensräume Gärten bieten können und welche Möglichkeiten Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzer haben, einen vielfältigen und trotzdem pflegeleichten Garten anzulegen. Dies reicht von der Gestaltung über Pflanzen- und Sortenauswahl bis hin zur richtigen Pflege.

In sechs Vorträgen erläuterten die Referenten, was für Biotope man mit Hecken und Stauden schaffen, wie ein bienenfreundlicher Garten aussieht, welche Ansaaten sich für Blumenwiesen eignen und wie sich Pflanzenauswahl und Art der Bewirtschaftung in Gemüse- und Obstgarten auswirken.

Teil 1:

Angelika Eppel-Holz vom Institut für Stadtgrün und Landschaftsbau der LWG stellte artenreiche farbenfrohe Ansaaten nicht nur für Bienen vor. Die Referentin erläuterte, dass man  Biodiversität auch im Garten säen kann anstelle kurzgemähter Rasenflächen, in einem ungenutzten Gemüsebeet oder in Töpfen auf Balkon und Terrasse.

Es eignen sich dazu speziell entwickelte ein-, zwei- und mehrjährige sowie dauerhafte Mischungen. Sie bieten Insekten und Vögeln nicht nur wichtige Nahrungsgrundlagen, sondern den Bewohnern auch attraktive und preisgünstige Blühflächen.

Die einjährige Mischung Veitshöchheimer Sommertöne (es gibt auch Mischungen in Pastelltönen und Gelbtönen) präsentiert sich überwiegend bunt. Der erste Blütenaspekt zeigt sich in Weiß, Blau, Rosa, Rot mit einzelnen gelben Farbtupfern. Im Hochsommer dominieren Rosa- und Rottöne. Im Herbst gesellt sich Orange und Gelb hinzu, das die Blütensaison zum Zeitpunkt der ersten Fröste meist Ende Oktober/Anfang November zum Abschluss bringt.

Die blütenreichen Sommerblumenansaaten müssen jährlich nach den Eisheiligen neu angelegt werden mit Flächenwechsel.

So attraktiv können einjährige Mischungen sein, wie dieses Beispiel zeigt.

Die mehrjährigen Mischungen verändern von Jahr zu Jahr komplett ihr Aussehen.

Die beste Mischung ist eine ganz ohne Gräser. Gut ist es beispielsweise, wenn vor allem Margeriten, Acker-Witwenblumen, Hornklee und Lichtnelken vorkommen. Der Boden sollte vor dem Aussäen von Unkraut befreit und gelockert, das Saatgut am besten Ende März bis Ende Mai oder auch im September ausgebracht werden. Es reichen fünf bis zehn Gramm Saatgut je Quadratmeter. Die Samen soll man nur einige Millimeter tief einrechen und mit einer Rasenwalze oder mit einem Brett gut anklopfen. Die Fläche muss dann feucht gehalten werden. Anschließend sind weder Dünger noch Spritzmittel nötig. Ein- bis zweimal im Jahr muss die Wiese gemäht werden - entweder mit einer Sense oder einem sehr hoch gestellten Rasenmäher.

Näheres über die Mischungen, Flächenvorbereitung, Saatzeitpunkt, Saatmenge, Saattechnik und Pflege der Ansaat enthält das Merkblatt "Farbe für Stadt und Land" (pdf.Datei)

Das Saatbeet muss unkrautfrei, abgesetzt und feinkrümelig vorbereitet sein.

Ansaat nur auf sonnigen Flächen - nicht zu dicht durch Streckmittel - Andrücken wichtig - Bewässerung (bei langanhaltender Trockenheit Ansaat verschieben).

Ratsam ist, im Herbst schon ans Frühjahr zu denken und viele Zwiebeln für Frühblüher in die Ansaatfläche zu setzen: Zwei bis drei verschiedene früh blühende Wildkrokusse bieten für Wildbienen eine wichtige Nahrungsquelle. Neben den Krokussen zählen auch Blausternchen, Kegelblume, Stern- und Traubenhyazinthe zu den Bienenfreunden.

Die LWG hat seit 2003 verschiedene modular gestaffelte Mischungen nach gestalterischen und ökologischen Kriterien entwickelt und geprüft (Bezugsquellen siehe auch nachstehender Link).

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