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Der Veitshöchheimer Chocolatier Emil Strohofer weihte Mittelschüler in die Geheimnisse der Pralinen-Herstellung ein

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Cake Pops, also die mit einer Schokoladenhülle versehenen und verzierten Kuchen am Stiel, die Hingucker bei Kaffeetafeln und Geburtstagsfeiern, waren eine der Spezialiäten, die der Chocolatier Emil Strohofer, Eigentümer und Betreiber des örtlichen Hotel-Café Müller gemeinsam mit Schülern der 9. Klassen, die den Bereich Soziales gewählt haben, am Mittwoch bei einem Pralinen-Workshop in der Mittelschule Veitshöchheim herstellte.

"Kunst zum Anbeißen" stand so für diese Schüler auf dem Stundenplan. Sie kamen wortwörtlich in den Genuss eines nicht alltäglichen Workshops, den die Hauswirtschaftslehrerin Monika Bandorf-Hanft im Rahmen des vom Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst seit 2000 geförderten Programms „Praxis an Mittelschulen“ anbot.

Dabei schockte der Chocolatier zunächst seine Lehrlinge, als er ihnen eröffnete, dass man für die Herstellung von Pralinen auch Mathe, Physik und Chemie-Kenntnisse benötigt. Mittels einem Infrarot-Messgerät konnten sie erfahren, dass der Schmelzpunkt für Kakao bei 33 Grad liegt. Sie lernten die Aggregatszustände von Wasser kennen, mittels der Chemie die Zusammensetzung von weißer, Vollmilch- und Zartbitter-Schokolade aus Zucker, Kakaomasse, Kakaobutter, Sahne  und unter Zugrundelegung eines Basisrezeptes mit dem Dreisatz die benötigten Mengen an Zutaten.

Ein Thema waren auch die Geschmacksrichtungen süß, sauer, salzig und bitter und die Begriffe Sacharose, Fructose, Maltose, Lactose und Polysachride, die Fertigkeiten Rösten, Schälen, Mahlen, Pressen, Congieren, Temperieren und Kristallisieren.

Die Neuntklässler erfuhren, dass Pralinen herzustellen Zeit, eine ruhige Hand und viel Geduld braucht und bevor sie loslegen konnten, dass Hygiene am Körper, am Arbeitsplatz und am Produkt sehr wichtig ist.

Bei den Zutaten konnten sie sich nach Lust und Laune ausleben. Auch bei der Form, so Strohofer, sei man nicht auf ein oval, quadratisch oder rund festgelegt. Jede Praline könne man unterschiedlich zusammenstellen und so ein unterschiedliches Geschmackserlebnis haben. So könne man Nougat, Nüsse, weiße Schokolade, Kokosraspeln, Baileys, Ingwer und allerlei andere Zutaten zusammenmischen und so ganz individuelle Pralinen kreieren, die zum Anbeißen aussehen.

Der Caféhaus-Besitzer zeigte den Schülern auch die verschiedenen Techniken zur Herstellung der Pralinen.

Und noch eine Weisheit offenbarte der Chocolatier den Schülern: "Eine kleine Praline ist viel mehr als eine Süßigkeit und eine Kalorienbombe: Sie macht die Menschen glücklich, denn Schokolade setzt Glückshormone frei."

Foto (c) Dieter Gürz

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