Veitshöchheimer Helferkreis Alltag sucht dringend Wohnungen für Flüchtlinge aus der Notunterkunft Kaserne
Mwafak und Hussein, zwei Syrer, die seit Herbst letzten Jahres in Deutschland sind und von Anfang an in der Notunterkunft Kaserne wohnen, sind nun Bürger der Gemeinde Veitshöchheim. Mit ihnen freut sich bei der Anmeldung im Bürgerbüro die gemeindliche Kulturreferentin Dr. Martina Edelmann, der Bürgermeister Jürgen Götz im September letzten Jahres die Koordination von Hilfsangeboten und der 150 ehrenamtlichen Helfer übertrug.
Wie Edelmann bei der Anmeldung erklärt, haben die beiden Syrer wie viele andere schon seit einiger Zeit den Bescheid, in dem ihre Flüchtlingseigenschaft und damit das Recht auf Asyl in Deutschland anerkannt wird. Das heißt auch, dass sie sich nun eine Wohnung suchen können, ja müssen, da sie nicht weiter in der Notunterkunft leben können.
Doch das sei nicht einfach, da zum einen günstiger Wohnraum nicht zur Verfügung stehe, zum anderen aber auch immer wieder eine negative Meinung gegenüber Flüchtlingen geäußert werde.
In der Aktion "Veitshöchheim Hilft" gibt es nach ihren Worten seit einiger Zeit den Helferkreis Alltag. Wie wichtig und nötig dieser sei, würden die vielen unterschiedlichen Situationen zeigen, in denen die Helfer und Helferinnen dringend gebraucht werden. Dazu gehörten die Gänge zum Jobcenter, zu Wohnungsbesichtigungen oder zu Bank und Krankenkasse.
Inzwischen habe der Helferkreis Alltag auch eine Liste der Wohnungssuchenden in der NUK angelegt. Edelmann: "Zwei sehr aktive Mitarbeiter durchforsten die unterschiedlichsten Wohnungsanzeigen, sie sammeln mündliche Hinweise auf Wohnungen und nehmen auch Kontakt zu den Vermietern auf."
Wohnungen suchen würden Familien, Erwachsene, die minderjährige Angehörige (Kinder oder Nichten/Neffen) betreuen und Einzelpersonen. Zu letzteren gehören auch Hussein und Mwafak. Seit Dezember habe Mwafak unzählige Wohnungen besichtigt. Als er erfahren hat, dass es mit der Wohnung in Veitshöchheim klappt, war er einfach nur gerührt. Seine Familie lebt noch in Syrien. Er zieht mit Hussein zusammen, der, wie Mwafak aus Aleppo stammt. Beide sind von Veitshöchheim schon jetzt sehr angetan und wollen hier auch möglichst bald intensiv am Ortsleben teilnehmen.
Die nächsten Schritte sind zunächst aber der mehrmonatige verpflichtende Integrationskurs und danach die Suche nach einer Beschäftigung. Mwafak möchte wie auch in Syrien in der Pharmabranche arbeiten, Hussein will Krankenpfleger werden.
Aber auch das sind Aufgaben für den Helferkreis Alltag: ein Spaziergang am Main, im Hofgarten oder der Besuch der Maibaumaufstellung.
Wer sich für die Arbeit bei "Veitshöchheim Hilft" interessiert, kann per E-Mail Verbindung aufnehmen: wirhelfen@veitshoechheim.de
Bisherige Aktivitäten in der Unterkunft für Flüchtlinge in Veitshöchheim
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Aufruf der Gemeinde Veitshöchheim
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Das Jobcenter übernimmt die Miete bis zu einer bestimmten Höhe. Die Zusicherung zu den Kosten muss allerdings vor Abschluss eines Mietvertrages beim für den Ort zuständigen Jobcenter (z.B. Landkreis Würzburg oder Stadt Würzburg) eingeholt werden.
Die Mietobergrenzen für den Landkreis Würzburg können auf der Homepage des Landratsamtes Würzburg (www.landkreis-wuerzburg.de) eingesehen werden oder Sie erhalten Sie bei uns wirhelfen@veitshoechheim.de.