Chöre, Orchester, Ensembles und Solisten des Gymnasiums Veitshöchheim verzückten in der Kuratiekirche über 400 Zuhörer
Chöre, Blas- und Streicher-Orchester, Ensembles und Solisten des Gymnasiums Veitshöchheim begeisterten zwei Tage vor Heiligabend im heimeligen Ambiente der überfüllten Kuratiekirche zwei Stunden lang mit einem auf sehr hohem künstlerischem Niveau stehenden Konzert. Die instrumentalen und gesanglichen Darbietungen zeugten von großer Spielfreude und tollem Engagement der über 120 jungen Künstlerinnen und Künstler.
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Groß war die Einsatzfreude aller, dieses ansprechende Konzert mitzugestalten. Es offenbarte, dass die Schulfamilie auch ausgezeichnete Solisten in ihren Reihen hat.
Tief beeindruckt zeigte sich denn auch Schulleiter Dieter Brückner, welche hervorragenden Musiktalente seine Schule besuchen. Sein Dank galt allen Mitwirkenden für den dargebotenen Kunstgenuss und den Musiklehrerinnen Christine Gaillard und Claudia von der Goltz für die Entdeckung und Förderung von Musiktalenten aus allen Klassenstufen.
So glänzte bereits zur Eröffnung der Elftklässler Moritz Sindram an der Orgel mit dem exzellent von ihm intonierten Präludium und Fuge in F-Dur von Vincent Lübeck. Der Margetshöchheimer Organist lässt sich seit dreieinhalb Jahren beim Diözesan-Kirchenmusiklehrer Bernhard Selbach in Karlstadt ausbilden.
Zweifellos ein Highlight des Konzertabends war das Harfenspiel des Elftklässlers Nico Rosenberger, der zunächst grandios "The Minstrel´s Adieu to his native Land" von John Thomas intonierte und den Sänger Peter Hecht beim Weihnachtslied "Maria durch ein Dornwald" ging einfühlsam begleitete.
Seine hervorragenden Fähigkeiten auf der Harfe unterstrich Nico Rosenberger später dann auch im Zusammenspiel mit dem Streichorchester beim traumhaft schönen "Konzertstück für Harfe und Streichorchester, op.1", einer erst vor 14 Tagen entstandenen Eigenkomposition.
Auch als Sänger glänzte Nico Rosenberger, als er "Panis Angelicus" von César Franck anstimmte, begleitet vom Streichquartett mit Reiko Sudo, Christine Gaillard, Makoto Sudo und Drystan Schmuck. Auch für diese formidable Klangkultur bekamen die Musiker tosenden Beifall.
Kein Wunder, spielten doch in diesem Quartett neben der Geigenlehrerin Gaillard auch zwei Profimusiker mit. Seit Dezember 2000 ist Makoto Sudo Solobratschist des Philharmonischen Orchesters Würzburg und seine Frau Reiko, die Violine II beim Kölner Kammerorchester spielt, hilft der Musiklehrerin kostenlos beim Geigenunterricht.
Christine Gaillards Streicher bestritten einen Großteil des zweieinhalbstündigen Programms. Das von ihr dirigierte Streichorchester erfreute zunächst mit dem nostalgischen, 1844 in den USA sehr beliebten Song "Long, long ago" von Thomas Haynes Bayly. Ein Ohrenschmaus war auch das melancholische "Les Moissonneurs" von Francois Couperin, dem Hofkomponisten Ludwigs XIV.
Später verzauberten Gaillards Geigenvirtuosen mit der Triosonate Nr.3, G-Dur, 1. Satz des neopolitanischen Komponisten Giovanni Battista Pergolesi und meisterten die hohen Anforderungen des "Concerto Grosso für zwei Violinen, d-Moll, op.3 Nr.11" von Antonio Vivaldi mit Soloeinlagen von Franka Reinhard, Annabelle Boileau.
"Was so einfach und selbstverständlich klingt, ist die Frucht einer jahrelang geübten und ausgefeilten Technik eines jeden Einzelnen", so lobte nach dem Konzert Gaillard voller Stolz ihre Streicher-Schüler und bedankte sich bei Reiko Sudo für die wertvolle Unterstützung.
Beim finalen Stück erlebten die begeisterten Zuhörer ein grandioses Zusammenwirken von Streichensemble (unterstützt von Profiinstrumentalisten) und dem Chor aus Schülern der Oberstufe, Eltern, Lehrern und Ehemaligen Schülern in dem Choral "Jesus bleibet meine Freude" von J.S. Bach.
Als Kontrast zu den Streicher-Klängen ertönte voluminös das Blasorchester bei gleich fünf Einsätzen. Andreas Bunzel hatte mit seinen 30 Schülern aus allen Klassenstufen im Wahlfach "Blasorchester" seit Oktober in acht Proben zum Teil auch höchst anspruchsvolle Stücke einstudiert wie "Alla Hornpipe – Air – Allegro" aus der "Wassermusik" von Georg Friedrich Händel/J. Vison. Auch im Gewand der Blasmusik sehr schon anzuhören war ein Thema aus der Filmmusik des 2007 verstorbenen Karel Svoboda zum Märchenfilm "Drei Haselnüsse für Aschelbrödel". Schließlich verwöhnte das Blasorchester auch noch mit den zwei legendären Weihnachtsliedern "White Chrismas" und später den "Sternen so nah" und gab schließlich auch den Ton an beim gemeinsamen Schlusslied "Macht hoch die Tür" aller Mitwirkenden und dem Publikum.
Der große Chor der Klassen acht bis zwölf sang zunächst ausdruckstark die Weihnachtslieder "Es ist für uns eine Zeit angekommen" und "Wir warten auf das Licht", begleitet von Bernhard von der Goltz am Klavier und später das stimmungsvolle Gospel "Lean on me" Trotz getrennter Proben harmonierten alle mit einem tollen Chorklang.
Stürmischen Beifall erntete auch der Chor der fünften bis siebten Klassen bei den traditionellen Liedern "Hambani kahle"und "Hört der Engel helle Lieder" aus Frankreich mit Flöteneinlage von Lina Benkert sowie dem israelischen Stück "Schalom" mit Klavierbegleitung von Bernhard von der Goltz. Später hatten die Jüngsten noch einen Auftritt mit dem Ohrwurm "I will follow him".
Viel Beifall heimste das Gesangsduo Allegra v. Bosse (li.) und Julie Lehner für den einfühlsam so ganz nach dem Geschmack des Publikums gesungenen Hit "Tears in heaven von Eric Clapton ein.
Für Gänsehaut-Feeling sorgte auch die von Wolfgang Cimander betreute Schulband mit "Christmas at sea" von Sting und "Read all about it" von Emile Sande
Erstklassigen Gesang bot das Vokalensemble der Q11/12 unter der Leitung und Klavierbegleitung von Wolfgang Cimander mit dem Spiritual "This little Light of mine" und dem Irischen Weihnachtslied "Christmas in the old man´s hat".
Trotz der Überlänge und des dichten Gedränges beim Hinausgehen sah man überall nur strahlende Gesichter und zufriedene Besucher. "War das aber schön" konnte man ringsum hören.